Zeitplan Etappe 2

Für Etappe 2 (ab Gemeindehaus Richtung Baden) wird es allmählich konkreter. In nächster Zeit soll das damals bereits ausgearbeitete Verkehrskonzept überarbeitet werden, eine Begleitkommission wird zusammengestellt

Die Umsetzung der Etappe 2 (Bau) wird für 2020 / 2021 erwartet.

Mittlerweile ist der damalige Gemeindeamman nicht mehr an der Macht – es bleibt zu hoffen, dass die neuen Leute die Sache vernünftiger angehen und auch die schwachen Verkehrsteilnehmer berücksichtigen.

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Verkehrskonzept an anderen Orten bewährt?

Diese Woche hatte ich (mal wieder) ein Gespräch mit einem Vertreter der Gemeinde Fislisbach. Die Aussage, dass sich das Verkehrskonzept mit Mehrzweckstreifen an vielen Orten bestens bewährt haben soll, hat ihn doch sehr erstaunt. Es ist genau diese Aussage, die damals von Kanton und Gemeinde immer wieder betont wurde, insbesondere im Umfeld der Abstimmung an der damaligen Gemeindeversammlung.

Es bestätigt, was ich schon lange kritisiere, nur bisher niemand wahrhaben wollte. Mehrzweckstreifen waren damals im Aargau völlig neu, dem Kanton lagen keine Erfahrungen vor. Und auch schweizweit gab es nur wenige Strassen mit Mehrzweckstreifen, keine davon direkt vergleichbar mit Fislisbach. Was wir erhielten, war in Wahrheit hoch experimentell.

Ich frage mich halt: hätte die Gemeindeversammlung dem zugestimmt? Vermutlich nicht.

Auch wurde erstmals anerkannt, dass das Umgesetzte durchaus verbesserungswürdig ist. Bleibt zu hoffen, dass daraus auch konkrete Massnahmen abgeleitet und umgesetzt werden.

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Mehrzweckstreifen gegen Lädelisterben?

Vom Kanton muss ich mir anhören, ich hätte das Mehrzweckstreifen-Verkehrskonzept nicht begriffen. Naja, dann stelle ich hier keine gewagten Zusammenhänge her. Es fällt nur auf in letzter Zeit:

Für dieses Ladenlokal an der Badenerstrasse wird offensichtlich ein Mieter gesucht:

Dieses (rechts neben dem Kiosk) steht ebenfalls leer:

Hier, im Zentrum Gugger, stehen zwei Läden schon seit ca. Ende letzten Jahres leer:

Und das hier steht vielleicht auch schon bald zur Verfügung:

Zufall? Natürliche Fluktuation? Sicher, denn noch nie ist es den Experten gelungen, am Mehrzweckstreifen irgendetwas Ungewolltes zu entdecken.

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Was nun?

Was nun – ich weiss es nicht. Machen kann man offensichtlich nichts, weder juristisch noch politisch. Ich kann nur meine Lehren daraus ziehen:

  • Der Staat darf das Volk vor einer Abstimmung belügen wie er will – unternehmen kann man dagegen nichts.
  • Der Staat ist nicht daran interessiert, dass die Verkehrsregeln eingehalten werden
  • Der Staat schützt nicht nur die Schwachen nicht, wie er eigentlich sollte. Er missbraucht sie gezielt für seine Vorstellungen (hier Velos als Verkehrsbremse) und gibt sie damit „zum Abschuss frei„.
  • Wenn ich Sicherheit will, muss ich demzufolge selbst dafür sorgen.

Ich jedenfalls habe mein Vertrauen in unseren Staat (insbesondere in den Aargau) gründlich verloren. Ich werde für mich daraus entsprechende Konsequenzen ziehen, über die ich hier nicht berichten werde.

authormg

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Betriebskonzept und Realität

Bei einem Gespräch mit Vertretern des Kantons vor ca. einem Jahr wurde mir bewusst:

Das neue Betriebs- und Gestaltungskonzept  stellt für den Kanton eine Art „Philosophie“ dar, wie die Badenerstrasse funktionieren sollte. Ich muss zugeben, es klingt bestechend: Koexistenz statt Dominanz, der Platz gehört allen, … Und ich bin sicher, es würde auch funktionieren, unter der Voraussetzung, dass alle Verkehrsteilnehmer

  • geduldig und entspannt unterwegs sind
  • sich rücksichtsvoll und zuvorkommend verhalten
  • die volle Aufmerksamkeit auf den Verkehr richten

Gemäss meiner Erfahrung sieht die Realität jedoch anders aus. Viele Verkehrsteilnehmer

  • sind in Eile, gestresst, ungeduldig, genervt, müde
  • sind abgelenkt (unter anderem durch Smartphones)
  • sind nicht bereit, auf ihre (vermeintlichen) „Rechte“ zu verzichten / mal zurückzustehen für andere
  • können andere übersehen oder ignorieren
  • nicht wenige verhalten sich plötzlich äusserst aggressiv und gewaltbereit

Dies habe ich in einem Brief an den Kanton auch formuliert. Bisher habe ich darauf keine Antwort erhalten.

Warum wird so realitätsfremd geplant? Auf welchem Planeten sind die zu Hause? Jedenfalls nicht auf diesem hier.

authormg

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Velo als Verkehrsbremse

Im Abschlussbericht zum neuen Verkehrskonzept wurde es geflissentlich ignoriert, aber mir liegen zahlreiche Videos vor, auf denen ganz klar zu erkennen ist, dass Velos auf der Badenerstrasse – insbesondere bei grossen Fahrzeugen (Lastwagen, Busse) als Verkehrsbremse wirken.

Damit konfrontiert gab ein Vertreter des Kantons zu verstehen, dass dies durchaus beabsichtigt sei. Schliesslich fragte er, was denn daran gefährlich sein soll, wenn ein Fahrzeug hinter mir als Velofahrer her fährt (diese Diskussion liegt mir als Audiodatei vor).

Der betreffende Herr hat offensichtlich keine Ahnung, von was er da redet. Hinterherfahren ginge ja, aber kaum jemand ist bereit, die ganze Länge der Badenerstrasse hinter einem Velo herzufahren. Es wird gedrückt, gedrängelt und schliesslich die Aggressionen am Schwächeren ausgelassen.

Für den Kanton jedoch sind solche Szenarien offensichtlich inexistent.

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Meine Erfahrungen als Fussgänger

Als Berufstätiger bin ich meist zu Spitzenzeiten entlang der Badenerstrasse unterwegs oder möchte diese queren.

Via Mehrzweckstreifen versuche ich es schon gar nicht mehr. Es kommt ein Auto nach dem anderen, auf Lücken wartet man lange, auch auf dem Mehrzweckstreifen. Es kommt höchst selten vor, dass jemand anhält und einem rüberlässt.

Die Bruggerstrasse in Baden, im Bereich des ABB-Areals hat auch in der Mitte so ein Mittelding, jedoch wesentlich breiter. Und dort werden irgendwann weiter vorne die Ampeln rot, womit eine Lücke kommt, die der querende Fussgänger nutzen kann. Trotz mehr Verkehr ist die Bruggerstrasse daher einfacher zu queren.

Wenn immer möglich nutze ich die Fussgängerstreifen, dort ist wenigstens klar wer Vortritt hat, auch rechnen die meisten Autofahrer dort eher mit Fussgänger.

Ein Trottoir existiert quasi nicht mehr. Velos, aber auch Autos nutzen es fleissig mit, da keine Randsteine mehr vorhanden sind. Ich erlebte es schon, dass mir ein Auto – ich stand auf dem Trottoir – beinahe über die Füsse fuhr. Seitdem vermeide ich es wenn immer möglich, die Badenerstrasse überhaupt zu benutzen und erledige beispielsweise meine Einkäufe anderswo.

Eine tolle Lösung für Fussgänger also? Wohl kaum.

authormg

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Geschwindigkeiten

Gemäss Abschlussbericht soll das neue Verkehrskonzept die Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs um ca. 6 km/h gesenkt haben.

Vielleicht ist das statistisch gesehen tatsächlich so – nur: Ich merke nichts davon. Als Fussgänger habe ich nicht den Eindruck, es werde langsamer gefahren als auf jeder anderen Strasse auch. Wann immer ich mit dem Auto auf der Badenerstrasse unterwegs bin, zeigt der Tacho um die 50 km/h, wie auf anderen Strassen auch.

Ausserdem versuchte ich, als Passagier die Geschwindigkeit des Post-Busses zu bestimmen – auch dort resultierte aus über 50 Messwerten ein V85 von ca. 48 km/h, also keine Änderung gegenüber 2007.

Interessant wäre, wie die im Abschlussbericht angegebenen Werte zustande kamen. Wenn es beispielsweise nun mehr Staus gibt, dann können die statistischen Werte durchaus tiefer liegen, obwohl ohne Stau so schnell wie auf jeder anderen Strasse auch gefahren wird.

Und was nützt nun die – angeblich oder tatsächlich – langsamere Geschwindigkeit dem Veloverkehr?

  • Wie schnell ein Velo fährt, dafür gibt es eine offizielle Zahl, und die liegt bei ca. 20 km/h.
  • Nach wie vor ist der motorisierte Verkehr wesentlich schneller unterwegs als die Velos – egal, welche Messungen nun stimmen.
  • Tiefere Geschwindigkeiten führen zu längeren Überholwegen, was die Sache für Velofahrer bestimmt nicht sicherer macht – schon gar nicht mit den zahlreichen Mittelinseln.

Velos profitieren also gar nicht vom neuen Verkehrskonzept – egal wie sehr uns das vor der Abstimmung darüber versichert wurde.

authormg

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Queren beim neuen Kreisel / Unterführung

Im Abschlussbericht und auch in den Medien wird hervorgehoben, dass im Bereich des Kreisels Gemeindehaus die Fussgänger-Querungen von „unten“ (Unterführung) nach oben verlagert werden konnten. Das ist richtig – nur leider zugleich irreführend.

Im Bereich zwischen Kreisel Gemeindehaus und Leemattenstrasse querten bereits früher nur sehr wenige Fussgänger die Strasse. Daran hat auch der Mehrzweckstreifen nichts geändert, wie die Zahlen im Abschlussbericht belegen.

Die Unterführung wird tatsächlich weniger genutzt. Dafür wird der neue Fussgängerstreifen auf der anderen Seite des Kreisels Gemeindehaus intensiv genutzt – die Querungen wurden also dorthin verlagert.

Und dadurch wird klar, was die Fussgänger wollen: nicht Mehrzweckstreifen sondern Fussgängerstreifen!

authormg

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Und die Verkehrsregeln?

Gewisse Regeln lauten (frei formuliert):

  • Das Befahren von Trottoirs ist verboten (für alle Fahrzeuge)
  • Fussgänger haben innerhalb von 50m zur Querung den Fussgängerstreifen zu benutzen

Der Abschlussbericht hält fest:

  • 35% der Fussgänger missachten die 50m – Regel
  • 30-40% der Velos fahren auf dem Trottoir (im Bereich Rössli – Leemattenstrasse)
  • Autos weichen aufs Trottoir aus und gefährden dort die Fussgänger

Bitte, warum wird ein Verkehrskonzept gewählt, das die Missachtung von Verkehrsregeln geradezu provoziert?

authormg

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