Vorbild Köniz

Auf meine Frage, wo sich das Verkehrskonzept Badenerstrasse bereits bewährt hätte, antwortete unser Gemeindepräsident: „Köniz„.  Jetzt mal ehrlich – ganz so naiv wird er wohl nicht sein, dass ihm nicht der eine oder andere Unterschied auffallen müsste – er war ja schliesslich zweimal dort (ich nur einmal…).

Folgende zwei Dokumente geben einen guten Einblick in das Projekt Köniz:

Gemeinsamkeiten:

  • Verkehrsaufkommen: ca. 19’000 Fahrzeuge pro Tag (Fislisbach: zur Zeit ca. 17’000, Tendenz steigend)
  • Hellerer Belag in der Strassenmitte

Unterschiede:

  • Tempo 30
  • Grössere Fahrspur-Breiten (3.75m), die Durchfahrtbreiten sind normgerecht (im Gegensatz zu Fislisbach), damit genug Platz für alle
  • Das Trottoir ist duch durch Pfosten / Stelen klar abgetrennt
  • Mittelstreifen als Querungshilfe ohne weitere Funktionen, besserer Schutz des Fussgängers. Das Wort „Mehrzweckstreifen“ wird nicht verwendet!

Zitate aus den aufgeführten Dokumenten:

Im Abschnitt zwischen dem Schloss und der Landorfstrasse wurden entlang der Schwarzenburgstrasse Radstreifen markiert. In der Tempo-30-Zone konnte darauf verzichtet werden. Die Koexistenz gilt auch für die Radfahrenden.

Die Mittelzone dient im oberen Teil der Schwarzenburgstrasse vor allem als Abbiegehilfe. In der Tempo-30-Zone ist sie durchgehend 2 m breit und dient als Querungshilfe. Die Kandelaber und die sorgfältig platzierten «n» verstärken die Schutzfunktion.

Über 85% der befragten Personen stimmten der Aussage ganz oder weitgehend zu, dass die Tempo-30-Zone die Fussgängersicherheit verbessert. Fast 75% der Befragten konstatieren auch eine verbesserte Sicherheit für die Velofahrenden.

Kommentar

Wer sich mit dem Projekt Köniz ernsthaft befasst, muss es als geradezu haarsträubend empfinden, was in Fislisbach (und an anderen Orten) gemacht wurde / wird. Offensichtlich wird ein hellerer Belag in der Strassenmitte als Allheilmittel gesehen, lokale  Unterschiede wird grosszügig ausgeblendet. Die Verkehrssicherheit steht hinten an.

Der Kanton Aargau betrachtet eine umfassende Abschlussbeurteilung des Verkehrskonzepts Fislisbach – eine Forderung der IG Badenerstrasse – als nicht notwendig, da es sich an anderen Orten, beispielsweise Köniz, bestens bewährt haben soll…

Kommentieren Sie diesen Beitrag